Jahresbericht 2023 Dirigentin

Das Jahr eins nach Corona hat uns wieder ohne Einschränkungen unbeschwertes und freudiges Singen erlaubt. Welches Glück! Die Abstände zwischen den Stühlen sind zwar zum Teil geblieben, was jedoch als eher angenehm empfunden wird. Einzig das rädele mit der Nachbarin, dem Nachbar wird etwas erschwert. Alles hat zwei Seiten; für mich ist es angenehmer ohne zu vielen Nebentöne zu proben.

Schon früh im Jahr gestalteten wir den ökumenischen Gottesdienst. Mit dem Lied „Gelobet sei der Nam‘ des Herrn“ setzen wir einen fröhlichen Auftakt in die Reihe der liturgischen Einsätze des Jahres 2023.

Alsdann folgte die Vorbereitung für Palmsonntag, Karfreitag und Ostern. Am Palmsonntag haben wir wieder einmal das „Ave verum“ von Mozart gesungen, das an frühere Chorzeiten erinnerte und immer gern gesungen wird.
Die Kreuzwegandacht, gestaltet von Brigitte, erinnerte an das Leiden Jesu. Auf eindrückliche und gut verdaubare Weise wurde der steinige Weg von Jesus aufgezeigt und auf unser Leben umgelegt. Das neu gelernte Lied „Adoramus te, Christe“ ist uns gut gelungen trotz einigem Bibern. Es tut gut, ab und zu a cappella zu singen und nicht nur am Karfreitag.
Mit Charles Gounods Missa Brevis jubelten wir der Auferstehung Christi an Ostern zu. Ein feierliches Halleluja und Regina coeli setzten einen strahlenden Höhepunkt.

Die kleine deutsche Festmesse von Paul Huber hat mit den zum Teil dissonanten Klängen gut zum Thema von Pfingsten gepasst. Stimmen in verschiedenen Sprachen für die Apostel und sehr farbige Klänge für die Chorleute und Gottesdienstteilnehmenden.

Vor der Sommerpause gestalteten wir mit der Mühlauer Singmesse die Sonntagsmesse im Spital in Tafers. Gott segne und behüte dich ist uns gut gelungen und hat den Anwesenden viel Freude bereitet. Ebenso die weltlichen Lieder als Ständchen vor der Kapelle.

Die Vorbereitung für Patron hatte Bernadette übernommen und den Gottesdienst geleitet. Alles lief bestens und mit viel Power.

An Allerheiligen sangen wir zum ersten Mal das„Ave Maria“ von Joseph Bovet. Sehr passend für diesen Anlass und gut einsetzbar auch im Verlaufe des Jahres an verschiedenen Einsätzen.

Zusammen mit den Grossen vom Kinderchor sangen wir poppig an der Kilbi. Mit rhythmischen Liedern und zusammen mit diesen jungen Stimmen erzeugten wir einen echten Groove. „Heaven is a wondeful place“ passte ausgezeichnet zum Einzug. Beim „Gloria a Dios“ übernahmen die Jungen die Solopartien alleine mit viel Sicherheit und Freude. So ein Projekt können wir gerne wieder einmal machen. Das het gfägt!

Für Cäcilia waren wir fast bereit mit der Messe brève von Léo Delibes. Kyrie, Gloria und Agnus konnten wir bereits singen. Nur das Sanctus fehlte noch. Diese fürs Verbandsfest zu lernende Messe ist etwas eigen, aber trotzdem süffig zu singen. Leider etwas zu lange geraten. Für die verdienten und geehrten Sängerinnen und Sänger sangen wir „Das Gebet des Sängers“ von Piere Kaelin vorne im Chor. Unseren Festtag haben wir strahlend gestaltet und hell und freudig erschall es in der Kirche.

An Weihnachten hat der Chor nur am Weihnachtstag gesungen. Mit der Messa alla settecento von Menschick, dem Freudenlied und KG Liedern haben wir Weihnachts-Stimmung hervor gezaubert. Zum Abschluss gab es ein weihnächtliches Ständchen vorne in der Kirche: Bethlehem, hörst den Heiland du, Heiligste Nacht, Weihnachtswiegenlied und Under Milliarde vo Stärne, beim Teil a cappella oder von Nicole am Piano begleitet. Die Anwesenden liessen sich geradezu verzaubern mit unseren Klängen und bedankten sich sehr herzlich dafür.

An 5 Beerdigungen hat der Chor gesungen. An der Orgel waltete einmal Markus Reinhard und sonst Nicole. Bernadette hatte eine Beerdigung geleitet. Die letzte Abschiedsfeier war für Rita Aebischer, die wir alle sehr gut kannten und die zusammen mit Germann oft in unserer Runde weilte.

Gerne bedanke ich mich heute:

  • Beim ganzen Vorstand für die gute Zusammenarbeit. Auch der Muko sei gedankt. Sie hat das Programm für unseren Auftritt am Verbandsfest ausgelesen.
  • Bei Bernadette, die Beerdigungen übernimmt und ab und zu eine Probe übernommen hat und den Gottesdienst am Patron geleitet hat.
  • Bei Markus, unserem Materialverwalter, der viel Zeit für eine ordentliche Ablage unserer Noten investiert und der immer die Mäppli fein säuberlich geordnet auf die Stühle legt und beim Notenabgeben das Dürenand dann sortiert und ablegt.
  • Bei Nicole, die uns immer so kompetent und feinfühlig an der Orgel begleitet und uns mit der Co-Repetition am Klavier mit dem Erarbeiten der Konzertliteratur einiges vereinfacht. Für die sehr passend ausgelesene Orgelliteratur bedanke ich mich herzlich. Das erfreut jeweils alle in der Kirche Anwesenden.
  • Bei euch, liebe Sängerinnen und Sänger für euer reges Mitmachen. Was wäre ein Chor ohne euch? Was wäre ein Gottesdienst ohne Musik? Beides ist ziemlich unvorstellbar. Liturgische Feiern leben von Text und Musik und werden so auf verschiedene Weise erlebbar gemacht. Ich bedanke mich bei euch für euren regelmässigen Probebesuch. Nur so können wir effizient arbeiten und gut vorwärts kommen. Das Vertrautmachen mit Dissonanzen erfordert manchmal etwas Geduld. Umso erfreulicher ist es dann, wenn die farbigen Harmonien als richtig und sogar schön empfunden werden.

Chorsingen unterstützt die physische und mentale Gesundheit und gesellschaftliche Leben. Die Atmungsorgane werden regelmässig gut durchflutet und die Schwingungen beim Singen erfassen den ganzen Menschen bis in die kleinste Zelle. Und sogar die Abwehrkräfte sollen beim Singen gestärkt werden. Ja und von all dem profitieren wir jede Woche an der Gesangsprobe. Das alles scheint mir sehr erfreulich.

Wenn einer aus seiner Seele singt, heilt er zugleich seine innere Welt.
Wenn viele aus ihrer Seele singen und eins sind in der Musik,
heilen sie zugleich auch die äussere Welt.

 Yehudi Menhuin

Simone Cotting-Oberson, Dirigentin